Gibt es nicht genug Tiere in deutschen Tierheimen?

Ja und Nein! Natürlich gibt es einerseits nicht nur genug, sondern viel zu viele Tiere in unseren Tierheimen. Andererseits gibt es auch viele Menschen, die in unseren Tierheimen nicht fündig werden, denn sie haben gewisse Ansprüche. Die „Auswahl“ ist oft nicht besonders groß. Es gibt viele „Ladenhüter“. Große Hunde, sogenannte Listenhunde, Alte Hunde, verhaltensauffällige Hunde.

Welpen, Junghunde und kleine Hunde sind dort meist nur wenige, und wenn, sind diese oft schnell vermittelt. Den anderen Hunden fühlen sich viele Menschen nicht gewachsen, hinzu kommt die Angst, ein Hund mit Vergangenheit könnte eine potenzielle Gefahr für die eigenen Kinder sein. Und natürlich muss jeder Hund ja auch in seine neue Familie passen, sonst landet er womöglich wieder im Tierheim.

In vielen Ländern haben Tiere einen sehr geringen Stellenwert. Die Menschen scheinen nicht darüber nachzudenken, dass Tiere ebenso Leid und Schmerz empfinden, sondern Geschöpfe sind, die einen respektvollen Umgang verdienen.

Es ist dort nichts ungewöhnliches Tiere zu vergiften, sie jahrelang an einer kurzen Kette zu halten und dies teilweise ohne jeglichen Schatten, Wasser und Futter. Stirbt der Hund, holt man sich den nächsten, denn es sind schließlich genug da. Denn über Kastrationen denken noch die wenigsten nach. Wird die Haushündin trächtig, werden die Welpen in den Müll geworfen, erschlagen, oder man setzt gleich alle samt der Mutter irgendwo aus.
Natürlich gibt es auch in diesen Ländern sehr tierliebe Menschen, die sich einsetzen und ihre Tiere gut behandeln. Es sollen nach und nach immer mehr werden. Und wir können ihnen bei dieser Entwicklung behilflich sein! Diese Chance müssen wir nutzen!

Viele Deutsche Tierheime arbeiten mit Ausländischen Organisationen zusammen. Beide haben etwas davon. Die Streuner bekommen ein neues Zuhause. Die deutschen Tierheime finanzieren sich damit einen Teil der Tiere, die länger nach einem geeigneten Zuhause suchen. Außerdem haben sie durch das größere „Angebot“ mehr Publikumsverkehr, somit steigen natürlich auch die Vermittlungschancen allgemein.

Tierschutz sollte dort statt finden, wo er von Nöten ist, und das kann nun mal überall auf der Welt sein!